Bad Breisig. Seit April 2023 hat sich die Stadt Bad Breisig dem Förderprogramm des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft „Klimaangepasstes Waldmanagement“ angeschlossen, das darauf abzielt, unsere Wälder an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen, um unsere großen Waldflächen zu erhalten und möglichst zukunftsfähig zu gestalten.
Das Hauptziel dieses Förderprogramms besteht darin, die Wälder durch eine Vielzahl von Maßnahmen widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu machen.
Um die Teilnahme zu gewährleisten, müssen die teilnehmenden Kommunen und Waldbesitzer zwölf festgelegte Kriterien erfüllen. Diese Kriterien dienen als Leitfaden für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Bewirtschaftung unserer Wälder.
Dazu gehören die Förderung der Naturverjüngung, der Verzicht auf Kahlschläge, die Einschränkung von Düngemaßnahmen sowie die gezielte Pflanzung von Baumarten, die besser an die veränderten klimatischen Bedingungen angepasst sind.
Ein Kriterium, auf das die Stadt besonderes Augenmerk legen möchte ist die Anreicherung und Erhöhung der Diversität an Totholz. Hierzu muss ein sogenanntes „Totholz-Konzept“ entwickelt werden. Zu diesem Thema wurde durch den Landesforsten Rheinland-Pfalz ein Konzept entwickelt, das den Umgang mit Biotopbäumen, Altbäumen und Totholz regelt (BAT-Konzept). Diesem schließt sich auch die Stadt Bad Breisig an und weist damit ein „Waldrefugium“ aus, das die Flächen kennzeichnet, die dauerhaft dem Arten- und Biotopschutz gewidmet werden.
Ebenfalls mit hoher Priorität wird das Kriterium der natürlichen Waldentwicklung behandelt. Hierzu sollen laut Vorgabe auf 5% der insgesamt 569 ha Waldfläche forstwirtschaftliche Eingriffe für die nächsten 20 Jahre ausgeschlossen werden. Im Breisiger Forst wird dazu derzeit eine Fläche in Größe von ca. 32,7 ha geplant.
Ein wesentliches Merkmal dieses Förderprogramms ist seine Langfristigkeit. Mit einer Laufzeit von 20 Jahren bietet es die Möglichkeit, langfristige Strategien für den Schutz und die Entwicklung unserer Wälder zu entwickeln. Die anfängliche Finanzierungszusage für die ersten zehn Jahre stellt sicher, dass die notwendigen Ressourcen für die Umsetzung der Maßnahmen bereitstehen.
Durch die Teilnahme an diesem Programm erhalten die Teilnehmer eine finanzielle Unterstützung von 100 € pro Hektar Waldfläche.
„In Bad Breisig bedeutet dies eine Förderung in Höhe von etwa 56.000 €. Diese finanziellen Mittel sind entscheidend, um die Umsetzung der Maßnahmen zu unterstützen und unsere Wälder langfristig zu schützen. Insgesamt bietet das Förderprogramm für klimaangepasstes Waldmanagement eine wertvolle Chance für unsere Stadt, nicht nur die Widerstandsfähigkeit unserer Wälder zu stärken, sondern auch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und zur nachhaltigen Entwicklung unserer Umwelt zu leisten. Wir sind entschlossen, diese Gelegenheit zu nutzen und gemeinsam eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen zu gestalten.“, so Bürgermeister Marcel Caspers.