Stadtrundgang

① Altes Zollhaus

Weiter: auf der Promenade bis "Alter Zollhof"

Das um 1500 erbaute Zollhaus geht auf die Herrschaft des Essener Damenstifts über das Breisiger Ländchen zurück. der Landesherrin wurde vom Kaiser als Hoheitsrecht auch die Erhebung von Wegezöllen gewährt. Aus diesem Grund ließ sie das Zollhaus neben den beiden Zollstationen am „Kölner Tor“ und am „Koblenzer Tor“ (1280 Stadtmauer um Breisig) errichten. Dieses unter Denkmalschutz stehende Fachwerkhaus kann viel von der Geschichte des Ortes und des Rheins erzählen (zahlreiche Hochwassermarken an der Vorderseite/schiefe Wände).

② Zolltisch

Weiter: zurück bis Schmittgasse, links in Richtung B9, nach ca. 150m auf der linken Seite

Vor dem Restaurant „Alter Zollhof“ steht ein alter Zolltisch. Dieser aus Basalt gehauene Zolltisch stand ursprünglich am nördlichen Ortseingang, am Kölner Tor. der Landsherrin/Äbtissin des Essener kaiserlich freiweltlichen Damenstift stand das Zollrecht zu; es war ein Wegzoll, der zu entrichten war. Aus der Geschichte geht hervor, dass an diesem Zolltisch Napoleon gesessen und ein Glas Elzenberger Rotwein (Wein vom damaligen Weinbanbaugebiet Elzenberg, Bad Breisig) getrunken haben soll, als er während der französischen Besatzung in der Quellenstadt war. der Pokal aus dem er trank existiert noch heute.

③ Dingetsäule

Weiter: B9 nach links, dann auf die andere Straßenseite wechseln

Eine zum Gedenken an den ehrwürdigen „churtrierischen Hofkammerrath“ Johann-Hugo Dinget aufgestellte Grabsäule befindet sich in der Schmittgasse. Die Säule stand früher auf dem Brohler Friedhof, auf dem besagter Herr, Besitzer von Schloss Brohleck, auch wirklich begraben liegt. Die Grabsäule besteht aus einem quaderförmigen Sockel und einer runden Säule. Die Inschrift auf der Grabsäule ist heute noch lesbar: „Hier ruhet Herr Johann-Hugo Dinget, ehemaliger churtrierischer Hofkammerrath, geboren den 18. Dezember 1767, gestorben den 9. Dezember 1827. Friede seiner Asche“. Johann-Hugo Dinget gehörte zu einer Freimaurervereinigung, die in Breisig regelmäßig Versammlungen abhielt.

④ Kath. St. Marien Kirche

Weiter: Zurück über B9 in die Biergasse, nach ca. 200 m auf der rechten Seite

1337 wurde eine Kapelle an dieser Stelle urkundlich erwähnt. Die Grundsteinlegung für die heutige kath. Pfarrkirche erfolgte 1654 durch die Äbtissin Anna Salomee. der Bau begann erst im Jahre 1717 (bis 1725). Die Konsekration fand 1722 durch den Kölner Weihbischof Johann Werner de Veyder statt. der Erweiterungsbau der St. Marien Kirche stammt aus dem Jahr 1977 und beinhaltet u.a. ein gotisches Silberkreuz mit einer Kreuzreliquie des Templerordens. Noch heute ist der alte Kirchturm mit seinen Eckverzahnungen das Wahrzeichen der Stadt Bad Breisig. Ein Kulturdenkmal besonderer Art stellt die sichtbare Vorderseite des spätbarocken Orgelgehäuses, das sogenannte Orgelprospekt, dar.
In den Jahren 1755-1759 von dem Bildkünstler Benjamin Opitz aus Groden (Cuxhaven) entworfen und von dem Kunsttischler Vogeler aus Jever gefertigt, zierte dieser Orgelprospekt 200 Jahre lang die Orgel der Ev. Luth. Lamberti Kirche im ostfriesischem Aurich. 1959 hat die Pfarrgemeinde St. Marien ihn von dort übernommen. Erst kürzlich wurde der Prospekt mit finanzieller Unterstützung öffentlicher Förderstellen künstlerisch restauriert und in seinen Urzustand zurückversetzt. Gleichzeitig wurde das alte Orgelwerk durch ein neues ersetzt. der Orgelbauer Rowan West  (Altenahr) schuf ein Instrument nach norddeutsch-barocker Bauart und stellte so eine stilistische und klangliche Harmonie des Orgelwerks mit dem barocken Stil des Orgelgehäuses und der übrigen Ausstattung des Gotteshauses her.

⑤ Schultheißenhaus

Weiter: Rheinpromenade rechts bis Kurpark

Das Haus in der Biergasse 28 wurde im Jahr 1670 durch die Schultheißenfamilie Meurers als Amt- und Wohnsitz erbaut; dies belegen die schmiedeeisernen Ziffern an der Außenfassade. Die Familie war von 1588 bis 1794 im Schultheißendienst, das entspricht der Stellung des heutigen Bürgermeisters, tätig. Die Initialen von Wilhelm Meurers sind in den Seiten der Fenstergitter eingelassen. 2015 zog hier der Heimat- und Museumsverein Bad Breisig e.V. in die rechte Seite das Paterregeschosses ein und betrieb dort für einige Jahre ein Stadt-/Heimat-Museum.
Alle weiteren Räumlichkeiten sind privat vermietet.

⑥ Kurpark

Weiter: Durch den Kurpark in Richtung B9.

der heutige Kurpark wurde vom dänischen Generalkonsul Oehme angelegt. Aus aller Herren Ländern kommen die angepflanzten Bäume; bei einem Rundgang durch den Park kann man sich auf kleinen Infotafeln über deren Herkunft informieren. Im Kurpark befindet sich die Tourist-Information der Stadt.

⑦ Altes Rathaus/Puppenmuseum

Weiter: B9 überqueren, auf der hinteren, rechten Seite des kleinen Gästeparks befindet sich das Mausoleum

1873/1874 wurde das alte Rathaus an der Koblenzer Straße 31 erbaut. Seine Nutzung galt dem Sitz der Amtsverwaltung. Auffallend ist die klassizistisch nachempfundene Säule vor dem Eingang. 1905 wurde ein Erweiterungsbau erstellt, da die Amtsverwaltung mehr Büroräume benötigte. 1988 wird der Sitz der Amtsverwaltung in die neu erworbenen Büroräume in der Bachstraße verlegt. Im gleichen Jahr kauft das Ehepaar Ringel das „Alte Rathaus“ und eröffnet ein Puppenmuseum.
Unter neuer Leitung ist das Museum auch heute noch auf Anfrage zu besichtigen.
Weitere Infos finden Sie unter dem Punkt Puppenmuseum.

⑧ Mausoleum im Jugendstil

Weiter: B9 in Richtung Koblenz, durch Fußgängerunterführung Straßenseite wechseln, in Richtung Koblenz nach ca. 200m links

1911/12 erbaute der Kölner Hutfabrikant Albert Mertés das Mausoleum auf dem alten Friedhof von Breisig (1805-1966) im Andenken an seine früh verstorbene Tochter Mimi Mertés. Das Mausoleum besitzt ein Schieferdach mit einer Glaskuppel. Die Verkleidung der unteren Wandflächen und der Fußböden sind aus Marmor. Die vier Sarkophage sind aus einem Tuffstein gehauen. 1924 starb Albert Mertés in Berlin. Die letzte Ruhestätte fanden im Mausoleum die Tochter Mimi, Albert Mertés, sein Sohn Albert Peter und sein kleiner Enkel Walter.

⑨ Templerhof

Weiter: B9 in Richtung Koblenz, ca. 400 m links

der Templerhof in der Koblenzer Str. 45, errichtet von Mitgliedern des Templerordens, wurde 1215 das erste Mal urkundlich erwähnt. 1245 entstand an der Rheinseite des Templerhofes die Donatuskapelle, in der die Templer eine wertvolle Kreuzreliquie aufbewahrten. Dieses Silberkreuz befindet sich heute in der St. Marien Kirche.

⑩ Evangelische Christuskirche

Weiter: Straßenseite wechseln, B9 in Richtung Bonn, bis Bahnhof, durch die Unterführung, dann rechts Brunnenstraße, an den Tennishallen vorbei

der Grundstein der Christuskirche in der Koblenzer Straße 61, gegenüber dem Bahnhof, wurde am 2. Juni 1901 gelegt. Am 8. Dezember 1902 feierte man die Kircheneinweihung, nachdem die Kirchengemeinde Abschied von ihrem bisherigen Domizil, der Burgkapelle des Freiherrn von Bethmann-Hollweg auf Schloss Rheineck, genommen hatte. Das Mauerwerk besteht aus Ziegelsteinen und ist mit heimischem Tuff verblendet. 1905 wurde die 1872 erbaute Stummorgel von der Gemeinde Remagen erworben, 2001 zum 100-jährigen Jubiläum , wurde sie vollständig restauriert.

⑪ Geyrsprudel/Römer-Thermen

1936 vollendete Johann Martin Schuh den Bau des „Heilbäderhauses Geyrsprudel“ (Albert-Mertés-Straße 11) in welchem man die 1914 von Baron Geyr von Schweppenburg erbohrte warme Quelle des „Geyr-Sprudels“, nutzte. 1961 errichtete der Sohn, Willy Schuh, an dieser Stelle ein Thermalhallenbad. 1969 entstand das erste Thermal-Hallen-Wellenbad Europas. Im Dezember 1991 wurden hier die Römer-Thermen, ein modernes Thermalbad mit angeschlossenem Anwendungsbereich und großzügiger Saunalandschaft sowie Fitnessstudio eröffnet und 2010 zu einer Wellness- und Gesundheitsoase umgebaut.

Zusätzliche historische Sehenswürdigkeiten außerhalb des Stadtrundgangs:

⑫ Alte Schule Oberbreisig

1839 wurde im nahen Ortsteil Oberbreisig eine Knabenschule errichtet. 1873 wurde das Gebäude um einen Anbau erweitert, in welchem eine Schule für Mädchen Platz fand. Bis zum Jahre 1973 wurde das Schulhaus in Oberbreisig als Unterrichtsgebäude genutzt.

⑬ Katholische St. Viktor Kirche

Die Pfarrkirche St. Viktor war zu jeder Zeit Mittelpunkt des Ortsteils Oberbreisig. 1041 wurde sie zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Kirche in ihrer heutigen Form wurde in der Spätphase der rheinischen Romanik, zwischen 1220 und 1240, errichtet. Die Ausstattung stammt zum größten Teil aus dem 17. und 18. Jahrhundert. An der Ostwand des nördlichen Seitenschiffes befindet sich eine Ölmalerei aus dem 15. Jahrhundert (hl. Barbara, Katharina und Dorothea). Weiterhin schmücken die Kirche Fresken aus dem 14./15. Jahrhundert.

⑭ Borromäuskapelle

der Ortsteil Rheineck gehörte nördlich des Vinxtbaches zur Herrschaft Breisigs, südlich zur Burggrafschaft Rheineck. Im Jahr 1718 wurde eine Kapelle errichtet, die dem heiligen Karl Borromäus geweiht wurde. An der Lava-Einfassung des Südeingangs mit der alten Holztür findet man die Jahreszahl „Anno 1718“. Im Innenraum erinnert eine Figur der heiligen Barbara daran, dass die „Rheinecker“ in den Eisenerzgruben am Hang nördlich des Vinxtbaches und später in den Basaltbrüchen südlich desselben als Bergleute tätig waren, deren Patronin die heilige Barbara ist.

⑮ Burg Rheineck

Die Burg Rheineck wurde im 11. Jahrhundert durch die Pfalzgrafen erbaut. Nach mehrmaliger Zerstörung und Erneuerung erwarb der Bonner Universitätsprofessor und spätere preußische Kultusminister Moritz August von Bethmann-Hollweg 1832 die Burg und ließ sie von Johann Claudius von Lassaux in der Form des Mittelalters wieder aufbauen.
Die Burg befindet sich heute in Privatbesitz und kann leider nicht besichtigt werden.

⑯ Keltische Höhensiedlung "Auf dem Hahn"

Eisenzeitliche (6. bis 2. Jh. v. Chr.) Höhensiedlung, umgeben von einer -dem Schutz und der Verteidigung dienenden- Ringwallanlage. Eine weitere keltische Höhensiedlung befindet sich auf der „Reutersley“ in der Nähe der Burg Rheineck.

Kontakt

Tourist-Information Bad Breisig

Koblenzer Str. 39

53498 Bad Breisig

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten über die Feiertage:

Montag, 23. Dezember         10.00 – 15.00 Uhr
24., 25., 26. Dezember          geschlossen
Freitag, 27. Dezember          10.00 – 15.00 Uhr
Montag, 30. Dezember         10.00 – 15.00 Uhr
31.12.2024 und 01.01.2025  geschlossen

Ab dem 02. Januar 2025 gelten wieder die gewohnten Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 9.00 bis 17.30 Uhr

ab Ostern 2025 bis Oktober 2025 zusätzlich:
Samstag  10.00 bis 13.30 Uhr 
Sonntag 10.00 bis 13.30 Uhr

An Feiertagen geschlossen 

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